Walter Lippmann – Das Freiheitslexikon
Wenn ihr jemanden die Schuld dafür geben wollt, dass ich mich zunehmend mit Politik und Journalismus beschäftigte und im Zuge dessen weniger Literatur verfasse, dann kommt vor allem das Ende meiner Pubertät in Frage und gleich danach wahrscheinlich das Genie Walter Lippmanns. Wie zuvor bereits zu Nietzsche und Orwell, habe ich nun auch über Walter Lippmann eine Kurzbiographie für das Freiheitslexikon verfasst, die zugleich die aktuell wahrscheinlich ausführlichste deutschsprachige, im Internet verfügbare Zusammenfassung seines Leben und Denkens darstellt.
In den USA gilt Walter Lippmann als der einflussreichste Intellektuelle des 20. Jahrhunderts. Im Laufe seines Lebens (23.09.1889 – 14.12.1974) verfasste er zweiundzwanzig Bücher, mehrere tausend Artikel, die in über zweihundert Zeitungen erschienen, sowie die Reden und Programme von mehreren US-Präsidenten beider Parteien. Er prägte Begriffe wie Cold War, Atlantic Community, Gatekeeper und Stereotype, welche bis heute das das politische und akademische Denken weltweit bestimmen. Mit seinem Buch „Die öffentliche Meinung – Wie sie entsteht und manipuliert wird“ legte er 1922 die Grundlagen der Propaganda-Forschung und der Kommunikationswissenschaft. Doch Lippmann war nicht nur ein Journalist und Theoretiker der Propaganda. Er versuchte auch durch ihre Anwendung die liberale Demokratie in Zeiten als Kommunismus und Faschismus immer beliebter wurden, zu verteidigen und durch eine Synthese des Kapitalismus mit einem starken Sozialstaat neu zu erfinden. Er wird daher heute oft als der Vater und bedeutendster Propagandist des Neoliberalismus bezeichnet.
Sozialistische Jugend
Geboren am 23. September 1889 in New York als einziges Kind seiner wohlhabenden deutsch-jüdischen Eltern mit einem ausgeprägten Gesellschaftsleben, bewegte sich Walter Lippmann bereits als Jugendlicher wie selbstverständlich in den einflussreichsten Zirkeln seiner Zeit. Nachdem er mit 17 Jahren das Studium in Harvard aufnahm, traf der Student sich wöchentlich mit dem berühmten Psychologen William James zu einer Teestunde. Er entwickelte auch enge Beziehungen zu seinen Dozenten, darunter dem Philosophen George Santayana und dem sozialistischen Sozialpsychologen Wallas Graham, der Lippmann später sein Buch „The Great Society“ widmete.
Der junge Lippmann belegte in Harvard Kurse in [… ]
Den vollständigen Artikel findet ihr im Freiheitslexikon des Prometheus-Instituts: https://freiheitslexikon.de/lippmann-walter/
Archivversion vom 23.08.2019 für Zitate: https://web.archive.org/web/20190823144618/https://freiheitslexikon.de/lippmann-walter/
Literaturempfehlungen
Lippmann, Walter, Die öffentliche Meinung: Wie sie entsteht und manipuliert wird, Westend Verlag, 2018
Reinhoudt, Jurgen, Audier, Serge, The Walter Lippmann Colloquium: The Birth of Neo-Liberalism, Palgrave Macmillan, 2018
Riccio, Barry, Walter Lippmann – Odyssey of a Liberal, Transaction Publishers, 1994
Steel, Roland, Walter Lippmann and the American Century, Transaction Publishers, 1999
Wenn dir dieser Artikel weitergeholfen oder dich unterhalten hat, dann würde es mich freuen, wenn du mir einen Kaffee spendieren würdest, mit dem ich noch mehr solcher Artikel schreiben kann
Kaffee spendieren via Ko-Fi