19. April 2024
credit: Midjourney
Essay

Vom Ästhetischen zum Ethischen mit Kierkegaard und Nietzsche

1. Einleitung

Zwischen dem, wie wir ein Objekt oder eine Handlung ästhetisch beurteilen, und dem, wie wir sie ethisch beurteilen, herrscht oft ein starker Kontrast. Am offensichtlichsten wird dies vor allem bei Kunstwerken, die den Krieg darstellen, wie zum Beispiel dem Panorama von Racławice der Maler Styka und Kossak von 1894, welches den Sieg der polnischen Armee über die russischen Truppen bei der Schlacht bei Racławice von 1794 darstellt. Das 15 mal 114 Meter große Ölgemälde ist heute in einer eigenen dafür gebauten Rotunde in Breslau ausgestellt, sodass bei den Betrachtenden die realistische Illusion erzeugt wird, sie würden tatsächlich mitten auf dem Schlachtfeld stehen. Um sie herum: Aufeinander stürmende Armeen; niedergetrampelte Leichen; Leichen von Reitern, die noch mit einem Fuß im Steigbügel durch den Schlamm gezerrt werden; kurz alle Schrecken des Krieges, die aus so gut wie jeder konventionellen ethischen Perspektive zu verurteilen sind. Und die Betrachtenden sind begeistert. Das Panorama gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen des Landes. Prominente Besucher bezeugen den Eindruck von Erhabenheit und Schönheit. Der polnische Kunstkritiker Skrochowski pointiert die allgemeine ästhetische Bewunderung für dieses Artefakt: „Man müsste wahrlich blind sein, um vom Panorama nicht tief bewegt zu sein.“ (vgl. Nasza Historia 2014) Diese Faszination für eigentlich moralisch geächtete, aber ästhetisch präsentierte Gewalt lässt sich in vielen Kunstwerken finden – so scheint sie es z.B. auch zu sein, die einen Teil des Reizes von Actionfilmen ausmacht – oder um es mit dem Regisseur Quentin Tarantino zu sagen: „In movies, violence is cool. I like it.“ (vgl. Zuckermann 2013)

Doch nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Lebensführung scheinen das, wozu uns das Ästhetische verführt und begeistert, und das, was die ethische Reflexion gebietet, oft zu divergieren. Ein typisches Beispiel ist das ästhetische Erlebnis des Exzesses mit Luxus, Rauschmitteln und Sex, der der Vernunft und Moral meist widerspricht und dennoch von vielen begehrt wird. Was sinnlich gut ist, ist nicht zwangsläufig gut im ethischen Sinne – ein Dilemma.

Die Beobachtung, dass ästhetische und ethische Werturteile über eine Sache oder eine Handlung oft nicht miteinander übereinstimmen oder gar kontrastieren, hat dazu beigetragen, dass in der Moderne die Ästhetik und Ethik zunehmend als voneinander getrennte, autonome Domäne betrachtet werden und sich als distinkte Gebiete in der Philosophie etablieren. (vgl. Kuipers et al. 2019, S.4) Während demnach ästhetische Urteile auf einer subjektiven Empfindung des Schönen oder Erhabenen beruhen, basieren moralische Urteile analog auf objektiven Prinzipien der Vernunft und Sozialität. Diese Spaltung kumuliert unter anderem ab dem 19. Jahrhundert in der Autonomie des Ästhetischen unter dem Slogan l’art pour l’art (vgl. Encyclopedia Britannica 2023).

Doch sind die Ästhetik und die Ethik tatsächlich voneinander unabhängige, distinkte und autonome Domäne – oder ist ihr Zusammenspiel nicht viel komplexer? Das Vorurteil „what is beautiful is good“ dominiert nicht nur Märchen, sondern ebenso oft das menschliche Handeln. (vgl. Kuipers et al. 2019, S.3) Europas wertvollster Konzern, LVMH (vgl. Statista 2023), und der reichste Mann der Welt, Bernard Arnault (vgl. Forbes 2023), verdanken ihr Vermögen eben jenem Vorurteil. Das Phänomen, dass wir schönen Menschen initial instinktiv mehr vertrauen, deutet ebenfalls darauf hin, dass eine Trennung der Urteile praxisfern ist. (vgl. Shinners 2009, S.4)

Zwei herausragende Philosophen, die auf die moderne Trennung von Ethik und Ästhetik nuancierte Antworten entwickeln, sind Søren Kierkegaard und Friedrich Nietzsche. Beide vollziehen dabei zwei sich fundamental widersprechende Denkbewegungen vom Ästhetischen hin zum Ethischen. Ihre Positionen sollen daher im Folgenden analysiert werden, um zu einem tieferen Verständnis über das Verhältnis zwischen dem Ästhetischen und dem Ethischen zu gelangen, und vielleicht auch um Klarheit darüber zu erlangen, ob und wofür wir uns entscheiden sollten.

2. Kierkegaard

2.1. Kierkegaards Konzeption des ästhetischen Lebens

Søren Aabye Kierkegaard (1813-1855) ist als Philosoph besonders interessant, wenn man sich einem tieferen Verständnis des Verhältnisses zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen annähern will, da sein Leben und Werk wesentlich von diesem Spannungsverhältnis geprägt ist. Seine eigene Philosophie entwickelt er in literarisch verkleideten Werken, die sich diverserer ästhetischer Mittel wie dem fiktiven Brief, fiktiven Herausgeberschaften und dem Einsatz von Pseudonymen bedienen. In seinem späteren Leben bezeichnet er sich in seinen Tagebüchern selbst sogar immer wieder als Poeten. (vgl. McDonald 1996)

Sein Verständnis von Ethik und Ästhetik arbeitet Kierkegaard dabei bereits als zentrales Thema in seinem ersten Werk „Entweder – Oder“ aus, welches er unter dem Pseudonym Victor Eremita im Jahr 1843 veröffentlicht. In diesem selbst äußerst literarischen und ästhetischen Werk, bearbeitet und verdichtet Kierkegaard das Ästhetische im Kontrast zum Ethischen nicht nur als einen Modus der Wahrnehmung oder des Denkens, sondern als eine Lebensanschauung.

Um das zu vermitteln, ist „Entweder – Oder“ in zwei Teil gegliedert, die jeweils einem fiktiven anonymen Autor zugeordnet werden. Bereits in dem Vorwort – in welchem der fiktive Herausgeber Eremita vorgibt, die Texte, aus denen das Buch besteht, in dem Geheimfach eines Sekretärs gefunden zu haben – werden die beiden fiktiven Autoren als der Verfasser A und der Verfasser B benannt. Die Papiere des A sind dabei Aphorismen, Aufsätze und Erzählungen, auf die B mit polemischen Briefen im zweiten Teil antwortet. Dabei wird A explizit als Ästhetiker bezeichnet, da seine Texte eine „ästhetische Lebensanschauung“ vertreten, während die „Papier von B […] eine ethische Lebensanschauung [enthalten].“ (vgl. Kierkegaard 2021, S.24) Dabei merkt der fiktive Herausgeber auch an, dass er die Schriften das Ästhetikers A nur mit Mühe hatte sortieren können, da sie im Gegensatz zu B nicht geordnet sind, aber es ihrem Wesen nach auch nicht werden können, denn: „Eine zusammenhängende ästhetische Lebensanschauung läßt sich wohl kaum vortragen.“ (Kierkegaard 2021, S.24) Diese Anmerkung deutet bereits auf den Kern von Kierkegaards Verständnis von Ästhetik.

Kierkegaard verdichtet in seinem Werk das ästhetische Erlebnis der Welt zu einer ganzen Lebenshaltung, die von der Versenkung in die sinnliche Erfahrung gekennzeichnet ist und einer zwanghaften Flucht vor Langweile. Die ästhetische Lebenshaltung ist damit ein sehr ursprüngliches Stadium des Lebens, in welcher der Mensch ganz unmittelbar in der sinnlichen Empfindung lebt und nach ihr handelt. Diese ästhetische Betrachtung des Lebens und der Welt führt unweigerlich für ihn zu einem egoistischen und nihilistischen Umgang mit der Welt, zu einer Überhöhung der Fantasie und damit einhergehenden Vernachlässigung der Wirklichkeit sowie der eigenen sozialen Schuld und den Verpflichtungen der gemeinschaftlichen Existenz. Das Ästhetische ist damit bei Kierkegaard im Grunde leer und ein selbstbetrügerischer Pfad, der zur Verzweiflung führt, und den er mit der geordneten, ethischen Lebensanschauung des Ethiker B kontrastiert.

2.2. Kierkegaards Konzeption des ethischen Lebens

Dem Ästhetiker A stellt Kierkegaard in seinem Buch „Entweder – Oder“ den Gerichtsrat Willhelm als Verfasser B entgegen, der als Ethiker den ethischen Zugang zur Welt verkörpert und propagiert. Während der Ästhet in seinen Texten eine verantwortungslose und nihilistische Lebensweise an den Tag legt, präsentiert sich der Ethiker als jemand, der genauso geordnet ist wie seine Schriften. Seine Ansichten begründet er ethisch und er bekräftigt seine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, der Ehe und der Religion, der er auch nachkommt. Er ordnete sich dem Allgemeinen und dem Gesetz unter und entscheidet.

In seiner Schrift „Furcht und Zittern“ definiert Kierkegaard das Ethische, welches er in „Entweder – Oder“ poetisiert in Form des Verfassers B präsentiert, als „[…]das Allgemeine, und als das Allgemeine dasjenige, das für einen jeden gilt, welches sich von einer anderen Seite her so ausdrücken läßt, dass es in jedem Augenblick gilt.“ (vgl. Kierkegaard 2005, S. 237)

Das ist auch das Wesentliche am Ethischen: Während das Ästhetische und damit der ästhetische Zugang zur Welt ein subjektiver, individueller und betrachtender ist, bestimmt von den Leidenschaften, ist das Ethische allgemein und orientiert sich am Objektiven und Sozialen. Das Ethische fordert damit eine ernsthafte und auch innerliche Entscheidung, die über ein reines ästhetisches Betrachten oder passives Reagieren hinausgeht, und im Einklang mit universellen, moralischen Regeln ist. Der Ethiker erkennt seine Verantwortung gegenüber sich selbst und der Welt, als ein immanentes und transzendentes Wesen. Doch auch der Pfad des Ethikers mündet genauso wie der des Ästhetikers für Kierkegaard in Verzweiflung, bietet doch auch ein rein ethisches Leben keine Erlösung aus der Nichtigkeit des Daseins. Dies kann für Kierkegaard erst das religiöse Leben bieten, welches das Ethische und Ästhetische vereint, indem es den Menschen zu seinem Urgrund, nämlich Gott, zurückführt. (vgl. McDonald 1996)

2.3 Die Synthese der Ästhetik und Ethik im religiösen Leben

Bereits in der Einleitung von „Entweder – Oder“ gibt der fiktive Herausgeber, hinter dem sich Kierkegaard versteckt, die Möglichkeit zu, dass beide Teile des Buches von der gleichen Person stammen könnten, die beide konträren Lebensanschauungen durchlebt oder überdachte hätte. (vgl. Kierkegaard 2021, S.23) Das scheint als stilistischer Trick auf die eigentliche Wahrheit verweisen, nämlich die, dass zum einem natürlich beide Texte von Kierkegaard stammen, aber auch die, dass die ethische und ästhetische Lebensanschauung unversöhnlich in einem dialektischen Verhältnis zueinander in jeder Person ringen.

Das „Entweder – Oder“ des Titels, welches zuerst impliziert, man müsse sich entweder für ein ästhetisches oder ein ethisches Leben entscheiden, erscheint damit trügerisch. Kierkegaard durch den Ästhetiker sprechend, scheint ebenfalls bereits in dessen ekstatischen Vortrag „Entweder-Oder“ darauf zu verweisen, in welchem er skizziert, dass egal, wie man sich entscheidet, man es bereut und dies des Lebensweisheit Inbegriff sei. (vgl. Kierkegaard 2021, S.50). Wir können unsere Handlungen nicht sowohl an der Ethik, als auch an der Ästhetik ausrichten – und wenn wir versuchen uns für eine der beiden Lebensweisen zu entscheiden, bereuen wir es unweigerlich. Letztendlich ist es der Ethiker, der ein „Entweder – Oder“ und damit eine Entscheidung und vor allem eine Entscheidung für das Ethisch fordert, denn: „[…] eine ästhetische Wahl […] ist keine Wahl. Überhaupt ist das Wählen ein eigentlicher und stringenter Ausdruck für das Ethische Überall, wo in strengerem Sinn von einem Entweder – Oder die Rede ist, kann man stets sicher sein, daß das Ethische im Spiele ist.“ (vgl. Kierkegaard 2021, S.715) Im „Entweder – Oder“ passiv zu verharren, das ist damit das Ästhetische, und der einzige Ausgang scheint zuerst die Entscheidung für das Ethische zu sein. Kierkegaard stellt sich damit in seinem Werk implizit auf diese Seite des Ethikers, auch dadurch, dass er ihn in dem Buch das letzte Wort haben lässt.

Doch genauso wie der Ästhetiker fehlgeht, weil er die soziale Schuld und die Pflicht vernachlässigt und er nicht wählt, geht auch der Ethiker fehl, weil die ethische Lebensanschauung ungenügend ist. Der Ethiker ordnet sich nämlich lediglich der Pflicht unter, verleugnet seine Individualität und bleibt damit unmündig, während er zugleich sich von dem Ästhetischen und damit Schönen und Aufregenden des Lebens abwendet. Der Ästhetiker behält damit recht, dass die Entscheidung für das Ethische von einem Bereuen begleitet wird und nicht gänzlich zufriedenstellend sein kann. Die Spannung zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen lässt sich nicht dadurch auflösen, dass man sich für eins der beiden entscheidet – auch wenn eine Entscheidung für das Ethisch besser sei, als ein Verharren im Ästhetischen. Eine richtige Auflösung für die Spannung zwischen Ästhetischen und Ethischen bietet Kierkegaard in „Entweder – Oder“ damit noch nicht, aber er formuliert sie schließlich in seinem späteren Werken.

Das Ästhetische und das Ethische sind nämlich am Ende für Kierkegaard nur die beiden Stadien, die dem religiösen Leben vorangehen, das beide in sich zu vereinen vermag.

Weder das Ethische und Ästhetische können nämlich den Menschen aus seiner Nichtigkeit und Endlichkeit befreien, sie können ihn lediglich den Weg ebenen zu der Verzweiflung, aus der er in das dritte und vollkommene, das religiöse Stadium transzendiert. Im religiösen Stadium wird die ästhetische Freiheit und der Sinn für unendliche Möglichkeiten und die Imagination bewahrt und die ästhetische Ironie wird transfiguriert in religiösen Humor. Die ästhetische Verklärung der wirklichen Welt kann somit ins Ideale verwandelt sich in der religiösen Transsubstantiation der endlichen Welt mit dem Unendlichen versöhnen. (vgl. McDonald 1996) Der Weg zu dieser Einsicht führt für Kierkegaard dialektisch durch die Ästhetik und die Ethik. (vgl. Kierkegaard 2005, S. 277) Der Glaube an Gott führt nämlich Ethik und Ästhetik zusammen, da Gott sowohl das Absolute und Allgemeine ist, das über das Allgemeine des Ethischen hinausgeht (vgl. ebd. S. 255), als auch der Glaube eine Leidenschaft ist, die das menschliche Leben zu vereinen vermag. (vgl. ebd. S.253)

Kierkegaards Antwort darauf, wie wir das Spannungsverhältnis zwischen der Ästhetik und der Ethik auflösen können, ist somit, dass sie beide an sich unvereinbare Widersprüche darstellen, die jedoch in einer Synthese transzendiert werden können. Diese ist die Hinwendung, gar der Sprung in den Glauben und damit die Annahme einer religiösen Lebensanschauung, in welcher die Hinwendung zum Göttlichen auch die Trennung zwischen Objekt und Subjekt überwindet. Statt als Ästhetiker uns den Leidenschaften oder als Ethiker den sozialen Pflichten, müssen wir uns als Gläubige uns dem Gott unterwerfen.

Diese Antwort mag einen gläubigen und theologisch geschulten Menschen wie Kierkegaard befriedigen – aber kann sie auch tatsächlich eine überzeugende Antwort im 21. Jahrhundert sein, in welchem immer mehr Menschen in säkularisierten Gesellschaften leben und damit zunehmend laizistisch und atheistisch erzogen werden? Kann das Religiöse in einer Welt, in der die Fundamente aller Religionen durch die Erkenntnisse der Wissenschaften und den Fortschrittsmarsch der Technologie unwiederbringlich diskreditiert zu sein scheinen? Kann das religiöse Leben in einer Welt, in der Gott tot ist, einen Ausweg darstellen, um Ethik und Ästhetik miteinander zu vereinen? Wohl kaum. Wie können wir aber dann mit dieser nun scheinbar noch stärker gewordenen Spannung zwischen dem Ethischen und Ästhetischen entkommen, ohne uns in ein unbefriedigendes „Entweder – Oder“ zu verheddern?

Um diese Frage zu beantworten, bietet es sich an Kierkegaards Denken mit dem von Friedrich Nietzsche zu kontrastieren, der zum einem den metaphorischen Tod Gottes in unserer Zivilisation in seinen Werken thematisierte, als auch eine ganz andere Auffassung von der Bedeutung des ästhetischen Zugangs zur Welt für die Ethik hatte.

3. Nietzsche

3.1 Nietzsches Kritik des Ethischen

Zentral für Nietzsches Philosophie ist eine amoralische und kritische Auseinandersetzung mit dem Ethischen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Philosophen geht es ihm nicht primär darum ein bestehendes oder neues System aus Werten zu konstruieren oder bestehende Intuitionen des Gewissens zu begründen, sondern erstmal das ethische Denken und die Moral an sich einer gründlichen Kritik zu unterziehen. Er fragt sich zuerst: „unter welchen Bedingungen erfand sich der Mensch jene Werthurteile gut und böse?“, und dann: „[…] welchen Werth haben sie selbst? Hemmten oder förderten sie bisher das menschliche Gedeihen?“ (Nietzsche 2018, S. 249)

Für Friedrich Willhelm Nietzsche (1844 – 1900) ist das Ethische nach dieser Evaluation vor allem eins: Ein großer Betrug. Sein moralphilosophisches Denken ist entsprechend geprägt von seiner Kritik am Christentum und den „Theologen-Instinkten“, denen er den „Krieg“ macht. (vgl. Nietzsche 2022, S.175) Denn für ihn ist die christliche und humanistische Ethik aus einem nihilistischen Ressentiment geboren. Sie ist eine Sklavenmoral, die für die „Schwachen, Niedrigen, Missrathnen“ Partei nimmt. (vgl. Nietzsche, S. 171) Sie ist für ihn damit eine lebensfeindliche Moral, denn sie macht den Menschen „überirdische Hoffnungen“, sodass sie statt der Erde treu zu bleiben(vgl. Nietzsche 2016 S.15) sich in metaphysische Scheinwelten und Jenseitsversprechen flüchten. Diese Moral stellt für Nietzsche die Werte auf den Kopf, denn aus ihrem Ressentiment auf alles Starke, Mächtige und Gesunde, macht sie aus dem nicht-Können, eine Tugend des nicht-Wollens. (Nietzsche 2018, S.281) Die Askese, die Enthaltsamkeit, das Leiden und das Fremdbestimmtsein, das Erfüllen von Pflichten usw. werden von der Sklavenmoral zur Tugend erhoben. Sie ist letztendlich ein lebensfeindliches Machtwerkzeug, mit welchem die Menschen unterdrückt und kontrolliert werden. Diese christliche Sklavenmoral ist so dominant in der westlichen Kultur, dass sie aus Nietzsches Sicht, auch das konventionelle Gewissen und damit die scheinbar säkularisierten Moralphilosophien seiner Zeit korrumpiert. Der Begriff der Pflicht, wie er zum Beispiel Kants Philosophie prägt, ist für Nietzsche ein sklavenmoralischer und nihilistischer Angriff auf die Lebensinstinkte und die Individualität, denn: „Was zerstört schneller als ohne innere Nothwendigkeit, ohne eine tiefe persönliche Wahl, ohne Lust zu arbeiten, denken, fühlen? Als Automat der „Pflicht“? Es ist geradezu das Recept zur décadence, selbst zum Idiotismus … Kant wurde Idiot.“ (Nietzsche 2022, S.177)

Nietzsche erkennt damit am ethischen Leben zum Teil auch das gleiche Problem wie Kierkegaard, für den die ethische Lebensanschauung ebenfalls unzureichend und repressiv ist. Allerdings ist Kierkegaards Versuch das ethische Leben durch das religiöse Leben zu transzendieren, wenn man Nietzsches Argumente nimmt, keine akzeptable Antwort, sondern führt nur noch tiefer in die Krise. Nicht nur das: Sie ist nicht einmal mehr eine mögliche Antwort. Denn Nietzsche ist nicht nur Kritiker der christlichen Moral, sondern auch der unfreiwillige Prophet ihres Niedergangs. Wie er durch seinen Zarathustra verkünden lässt: „Einst war der Frevel an Gott der grösste Frevel, aber Gott starb, und damit auch diese Frevelhaften. An der Erde zu freveln ist jetzt das Furchtbarste und die Eingeweide des Unerforschlichen höher zu achten, als der Sinn der Erde!“ (vgl. Nietzsche 2016, S.15) Gott ist also tot; durch die Fortschritte der Wissenschaften ist das Christentum nicht mehr glaubwürdig, und die Menschen werden zwangsläufig sich nicht mehr mit Jenseitsvorstellungen und moralischen Pflichten narkotisieren und unterdrücken können, sondern müssen sich dem wirklichen Diesseits zuwenden. Doch das ist keine fröhliche Feststellung für Nietzsche, denn obwohl er die christliche Moral kritisiert, fürchtet er auch ihren Untergang, denn da, wo sie verschwindet, bleibt den Menschen erstmal: Nichts. Nihilismus. (Nietzsche 2018, S.278)

Eine Antwort für Nietzsche: das Individuum muss die Stelle Gottes annehmen und selbst neue Werte setzen – es muss zum „Übermenschen“ werden. (vgl. Nietzsche 2016, S.17) Doch wie ist das möglich? Nietzsche selbst liefert keinen klaren Pfad dahin, wie neue Werte und neue ethische Systeme entstehen könnten – der Großteil seines Werkes dreht sich um die Kritik solcher Systeme und er ist ihnen prinzipiell skeptisch eingestellt, da er kein moralischer Realist ist. Moralische Werte werden für ihn nicht entdeckt, sondern kreiert, womit sie für ihn im Kern stark perspektivistisch und subjektiv geprägt sind. Ethisch Urteile sind damit nicht viel anders als ästhetische Urteile. Entsprechend ist die Ästhetik ein Teil der Antwort.

3.2. Nietzsches Auflösung der Ethik im Ästhetischen

Wenn der Glaube an einen gütigen Gott und die Erlösung im Jenseits keinen Halt dem Menschen mehr geben können, ihm kein „Warum“ mehr für das Leiden seiner Existenz geben können, warum sollte der Mensch noch leben? Warum sollte er überhaupt noch etwas tun, ganz zu schweigen davon, sein Leben ethisch auszurichten? Wir werde alle sterben. Krankheit, Leid, Kummer und Not suchen früher oder später jeden, den wir lieben, und irgendwann auch uns selbst heim. Wo können wir Erlösung finden? Wo neue Illusionen herbekommen, die das Leben mit seinem Leid und seiner Endlichkeit erträglich erscheinen lassen?

Nietzsches Antwort ist unter anderem die Ästhetik, „denn nur als ästhetisches Phänomen ist das Dasein und die Welt ewig gerechtfertigt […]“ (vgl. Nietzsche 2021, S.47). Dabei ist das Ästhetische für Nietzsche – ähnlich wie für Kierkegaard – kein bloßes Erleben angenehmer sinnlicher Reize, sondern ein eigener Modus des Lebens und des Zuganges zur Welt. Es sind die Künste, die „das Leben möglich und lebenswerth“ (vgl. Nietzsche 2021, S.28) machen, weil sie sowohl Illusionen erzeugen, die dem Leben vitalisierend einen Sinn und eine Richtung geben, als auch eine Vorlage dafür anbieten können, wie das Individuum sich neue Werte setzen kann.

Nietzsches Antwort ist unter anderem die Ästhetik, der er bereits seine ersten Werke widmet, „denn nur als ästhetisches Phänomen ist das Dasein und die Welt ewig gerechtfertigt […]“ (vgl. Nietzsche 2021, S.47). Dabei ist das Ästhetische für Nietzsche – ähnlich wie für Kierkegaard – kein bloßes Erleben angenehmer sinnlicher Reize, sondern ein eigener Modus des Lebens und des Zuganges zur Welt. Mehr noch: Das Ästhetische ist etwas, was aus der Natur und der Psyche des Menschen heraus spricht, und dabei wesentlich bestimmt und vorangetrieben wird von der „Duplicität des Apollinischen und des Dionysischen“ (vgl. ebd. S.25), des Traumhaften und des Rauschhaften, der höheren Wahrheiten und der Versöhnung mit der Natur. (vgl. ebd. S.27, S. 29) So wie für Kierkegaard der Glaube an Gott den Menschen wieder mit seinem Urgrund zusammenführt und ihn mit seiner Existenz versöhnt, tut dies für Nietzsche nämlich das Apollinische und noch mehr das Dionysische im Ästhetischen. (vgl. ebd. S.29) Es sind daher die Künste, die „das Leben möglich und lebenswerth“ (vgl. ebd. S.27) machen, weil sie sowohl dem Leben vitalisierend einen Sinn geben, als auch eine Vorlage für eine neue Ethik bieten.

Dieses Ästhetische ist nun wesentlich für die Schaffung neuer, authentischer Werte. Nietzsche beschreibt unter anderem, dass insbesondere von Künstlern gelernt werden kann Werte zu erschaffen, und Dinge und Umstände als begehrenswert, schön, attraktiv und damit gut für uns selbst zu machen, selbst wenn es sie nicht unbedingt sind. (vgl. Nietzsche 2013, S.151) Nietzsche fordert das Individuum dazu auf, sich selbst als Künstler zu sehen und das eigene Leben und damit dessen Werte als ein Kunstwerk zu behandeln; man soll „seinem Charakter »Stil geben«“ und schließlich so „unter dem eigenen Gesetz die feinsten Freuden genießen.“ (vgl. Nietzsche 2013, S. 145) Oder um es anders zu formulieren: Nietzsches Antwort darauf, dass die konventionelle Moral seiner Kritik nicht standhalten kann und das ethische Leben ein repressives ist, ist nicht der Sprung in den Glauben, den Kierkegaard vorschlägt. Dieser ist nämlich nicht mehr möglich. Stattdessen fordert Nietzsche eine Ästhetisierung des Lebens. Für ihn gibt es kein „Entweder – Oder“, den dies kann es nur für einen Ethiker geben, aber ein Ethiker zu sein ist für ihn nach dem metaphorischen Tod Gottes und der kritischen Revision der bestehenden Moral nicht mehr überzeugend möglich. Es bleibt die Rückkehr zum Ästhetiker, die Ästhetisierung des Lebens, und die Schaffung einer neuen Ethik aus der Ästhetik als überzeugende Auflösung des Spannungsverhältnisses. So wird bei Nietzsche schließlich das, was wir als ästhetisch wertvoll erleben formgebend für und damit harmonisiert mit dem, was wir als ethischen Wert uns setzen.

4. Schluss

Wenn wir das Dilemma auflösen wollen, vor welchen uns das Spannungsverhältnis stellt, dass das ästhetische Gute nicht immer mit dem ethischen Guten vereinbar zu sein scheint, so haben wir drei Wege, die im Vorangegangen von dem Denken Kierkegaards und Nietzsches skizziert wurden. Der erste, den Kierkegaard skizziert, ist das „Entweder – Oder“ dieses Spannungsverhältnisses und damit das Ästhetische aufzugeben, und uns nur dem Ethischen zu widmen. Der zweite von Kierkegaard vorgeschlagene und bevorzugte Weg ist der dem Dilemma mit einem Sprung in den Glauben im religiösen Leben zu entkommen. Wer wahrhaft glaubt, der sieht im Ästhetischen eine Manifestierung des Göttlichen und empfindet vielleicht auch nur dies als ästhetisch, was er auch als ethisch empfinden kann – wie es noch manche Moralisten heute zu tun scheinen, die jedes Kunstwerk, welches nicht in ihre Moral passt, nicht als ästhetisch empfinden können oder wollen. Doch der Sprung in den Glauben, der ist heutzutage allerdings kaum noch denkbar – und vielleicht ist er nicht der ehrlichste Weg. Es bleibt also mit Nietzsche der Versuch das Ästhetische als eine Leitschnur zu ergreifen, um damit neue Werte und eine neue Form des Ethischen zu erschaffen.

Doch was bedeutet das in der Praxis? Kehren wir zu dem Schlachtgemälde beim Panorama von Racławice zurück. Erlaubt uns die von Nietzsche gegebene Perspektive unsere konfligierenden ästhetischen Empfindungen von Schönheit, Grauen, Erhabenheit und Grausamkeit neu einzuordnen und zu neuen ethischen Werten zu führen? Wie lassen sich unserer ästhetischen Empfindung zu ethischen Urteilen transfigurieren? Lässt sich das Ästhetische mit dem Ethischen zur Harmonie bringen? Vielleicht, indem wir das, was wir als schön empfinden nicht nur als nackte Gewalt erkennen, sondern auch sogleich ihren Zweck miteinbeziehen, einen Zweck, den wir unbewusst zwangsläufig mitfühlen, da er den Besuchenden vor und während der Betrachtung eindringlich erklärt wird. Die Schlacht, die wir nämlich als immersives Gemälde erleben, ist keine beliebige. Sie zeigt den Aufstand der Bürger der Republik Polen-Litauen gegen die Truppen des absolutistischen Russischen Kaiserreichs. Angeführt werden die republikanischen Kräfte dabei von Tadeusz Kościuszko, der sich bereits davor im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg als Feldherr gegen den Imperialismus und als Bekämpfer der Sklaverei etabliert hatte. Das Blut, das um uns vergossen wird, ist damit nicht mehr ein moralisches Grauen – es ist sowohl ästhetisch als auch ethisch mit positivem Pathos aufgeladen; denn es ist das Blut von den Lakaien einer Tyrannei und das von Freiheitskämpfern; es ist Blut, das vergossen wird, um das Individuum und die Freiheit zu verteidigen. Dass es vergossen werden muss, folgt als ethischer Imperativ aus dem ästhetischen Pathos des Freiheitskampfes. Nur ein moralisch bankrotter Sympathisant der Tyrannei oder ein naiver, von der Sklavenmoral korrumpierter Pazifist, könnten in dem auf diesem Gemälde vergossenen Blut ein Unrecht sehen; und dass sie falsch liegen, darauf scheint das ästhetische Empfinden schon die ganze Zeit hingedeutet zu haben. Letztendlich scheint es, dass das Ethische und das Ästhetische gar nicht unvereinbar sind – sondern, dass sie sich durchaus beide im Einklang befinden, wenn wir vom Ästhetischen geleitet unsere eigene Moral auf ihre Schwächen kritisch untersuchen und sie zugunsten einer höheren, ästhetisierten Herrenmoral aufgeben.

Ist diese ästhetisierte Moral allerdings wirklich der richtige Weg, um eine Harmonie zwischen Ästhetik und Ethik zu finden – oder nicht vielmehr eine Einsetzung der Ästhetik an die Stelle der Ethik, ein Sieg des Irrationalen und der von Nietzsche gerühmten Instinkte über die Vernunft? Schließlich: Auch Tyranneien schaffen überzeugende Kunst – wie die Filme von Riefenstahl oder D’Annunzios Romane erschreckend demonstrieren. Man erinnere sich daran, was das letzte Mal geschah, als sich die Moral und schließlich die Poltik ästhetisierten – und dann frage man sich nochmal: kann das, wozu uns das Ästhetische zu verführen versucht, wirklich das wahre Gute sein?

Vielleicht bleibt uns am Ende doch noch nur das Undenkbare übrig: der Sprung in einen Glauben.


Literaturverzeichnis

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Zuckerman, Esther (2013): Everything Quentin Tarantino Really Thinks About Violence and the Movies. In: The Atlantic, 11.01.2013. Online verfügbar unter https://www.theatlantic.com/culture/archive/2013/01/quentin-tarantino-violence-quotes/319586/, zuletzt geprüft am 18.02.2023.


Ungekürztes Protokoll/Hausarbeit zur Vorlesung:

Jenseits von Schön. Ästhetische Theorie in der Moderne

Dozenten: Prof. Dr. Julian Roberts, Dr. Philipp Tschochohei

Wintersemester 2022/2023

Ludwig-Maximilians-Universität München

Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft

Für das Seminar habe ich eine stark gekürzte Version abgegeben, da die hier vorliegende mit rund 31.000 Zeichen über die 20.000 Zeichen hinausgeht, die die Universität von einem erwartet.


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Nikodem

Nikodem Skrobisz, auch unter seinem Pseudonym Leveret Pale bekannt, wurde am 26.02.1999 in München geboren. Er ist als nebenbei als Schriftsteller tätig und hat bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten publiziert, die meist philosophische und gesellschaftliche Themen behandeln. Er studierte Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Philosophie sowie Sprachen und Literatur. Aktuell studiert er im Master Philosophie. Halbprivate Einblicke gibt es auf Instagram

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