18. April 2024
Artikel

BoD & Amazon : „Nicht auf Lager“ vs „Nicht verfügbar“

Seit mehreren Wochen schlagen sich mehrere BoD-Autoren, unter anderem ich, mit einem Datenbankproblem herum, das zur Folge hat, dass einige Bücher bei Amazon nicht mehr gelistet bzw. nicht mehr verfügbar sind.

Mehr Infos dazu hier: BoD & Amazon Bücher nicht verfügbar

Diese Problematik hat einen kleinen Shitstorm in entsprechenden Autorengruppen in den sozialen Netzwerken losgetreten, dabei gibt es aber viele Trittbrettfahrer, die gar nicht wirklich von dem Problem betroffen sind und trotzdem herumschreien. Das verzerrt leider das Bild der Lage und belastet Amazons und BoDs sowieso schon zurzeit hoffnungslos überlasteten Kundensupport  noch unnötigerweise zusätzlich. Ich möchte daher dieses Problem hier aufklären, auch wenn ich mich wahrscheinlich mit der Erklärung bei einigen etwas unbeliebt machen werde.

Das Problem hier ist die Verwechslung von „Nicht verfügbar“ und „Nicht auf Lager“.

Wenn ein Buch, wie jetzt bei einigen durch den Datenbankfehler, bei Amazon nicht verfügbar ist, kann es gar nicht oder nur über Dritthändler bei Amazon bestellt werden.  Es gibt dann keinen Bestell-Button und im schlimmsten Fall ist das Buch sogar gar nicht mehr bei Amazon gelistet. Dieses Problem ist das, worum es in meinen Artikel geht und von dem einige wenigen Autoren, unter anderem ich, betroffen sind.

In den sozialen Medien haben aber überwiegend in den Diskussionen um dieses Problem Autoren ihrer Wut Luft gemacht, die gar nicht von dem Problem betroffen sind, sondern deren Bücher bei Amazon einfach nicht auf Lager sind.

Wenn ein Buch bei Amazon nicht auf Lager ist, kann es noch immer bestellt und gefunden werden, allerdings dauert dann die Lieferzeit zwischen einer bis drei Wochen, denn Amazon muss die Bücher erst beim Verlag bzw. BoD ordern. Bücher sind meistens nicht auf Lager, entweder weil sie gerade in zu schneller Zeit und zu oft gekauft wurden, sodass Amazon es nicht mehr geschafft hat sein Lager aufzufüllen;
oder, was bei vielen kleineren Amateurautoren der Fall ist,
es gibt einfach keine Nachfrage. Und wenn es keine Nachfrage nach den Büchern gibt, folgt Amazon wie jedes vernünftige Unternehmen den Gesetzen von Angebot und Nachfrage und kauft die Bücher nicht für sein Lager, um unnötige Lagerkosten zu sparen. Nur in den wenigsten Fällen wird das „Nicht auf Lager“ durch BoDs zu langsame Nachproduktion des Buches verursacht.

Bei den Diskussionen jetzt haben sich sehr viele Autoren eingemischt und rumgeklagt, die von dem zweiten ‚Problem‘ betroffen sind. Natürlich sind diese Autoren im Unrecht, wenn sie BoD wegen dieser Sache angreifen, schließlich kann BoD Amazon nicht dazu zwingen Bücher zu kaufen bzw. Verlustgeschäfte einzugehen, nur um das Ego eines kleineren Autors zu befriedigen. Ich möchte niemanden beleidigen, aber ich will, dass diese Probleme möglichst schnell und effizient gelöst werden, und das geht schlecht, wenn Ressourcen und Zeit für die Diskussion um das „Nicht auf Lager“ verschwendet werden, welches nichts mit dem Fehler zutun hat.

 


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Nikodem

Nikodem Skrobisz, auch unter seinem Pseudonym Leveret Pale bekannt, wurde am 26.02.1999 in München geboren. Er ist als nebenbei als Schriftsteller tätig und hat bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten publiziert, die meist philosophische und gesellschaftliche Themen behandeln. Er studierte Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Philosophie sowie Sprachen und Literatur. Aktuell studiert er im Master Philosophie. Halbprivate Einblicke gibt es auf Instagram

6 Gedanken zu „BoD & Amazon : „Nicht auf Lager“ vs „Nicht verfügbar“

  • Pingback: Einige Bücher von BoD bei Amazon nicht mehr verfügbar - Leveret Pale

  • Ganz so stimmt das auch wieder nicht – korrekt ist natürlich, dass Bücher, die ’nicht auf Lager‘ sind, durchaus bestellt werden können (es kann aber nicht gesagt werden, wann sie geliefert werden – und aus eigener Erfahrung kann ich gerade sagen: es zieht sich) und Bücher, die nicht verfügbar sind – eben genau das sind: definitiv nicht verfügbar.

    Fakt ist aber auch: Wenn Amazon Bücher von BoD sich nicht auf Lager legt, dann steht da/stand da deswegen noch lange nicht: ‚Nicht auf Lager‘ – sondern es war lediglich ‚lieferbar in X Tagen‘ –> eigentlich 5-9, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt.
    Die übliche Woche eben, die ein Print-on-Demand-Buch braucht.

    Plötzlich aber verlängerten sich diese Zeiten (3-5 Wochen) oder aber es steht da gar ’nicht auf Lager‘, meint so viel wie: Liefertermin unbekannt.

    Und das hat keinesfalls etwas damit zu tun, dass Amazon sich die Bücher nicht ‚hinlegt‘ – sondern damit, dass Amazon vom Großhändler? Von BoD? entsprechende Rückmeldungen über Verfügbarkeit erhält.
    Natürlich kann es schlicht an der Weihnachtszeit liegen, dass BoD mehr Aufträge erhält und sich Lieferzeiten entsprechend verlängern. Es kann auch noch x andere Gründe haben – z.B. auch solche, die mit dem vermuteten Softwarproblem bei Libri zusammenhängen.

    Aber zu sagen, die ‚auf Lager‘-Problematik (und vor Weihnachten kauft halt kein Mensch ein Buch, ohne den Liefertermin zu kennen) betrifft weiß Gott nicht nur die Autoren, die eh keiner kauft.

    Antwort
    • Danke für den Kommentar.
      Es kann sein, dass wegen der Weihnachtszeit Amazon gezielt keine neuen Bücher mehr nachordert, wenn sie nicht mehr auf Lager sind. Unternehmen wie Amazon versuchen normalerweise, und das hat steuerrechtliche und wirtschaftliche Gründe, zum Jahresende die Aktiva und Passiva ihrer Bilanz möglichst gering zu halten. Das wird am einfachsten erreicht, indem man die Lagerkosten senkt und die Lager leert. Daher nehmen um die Weihnachtszeit viele Händler keine neuen Produkte in ihr Sortiment auf und es gibt vor Silvester Räumungsverkäufe und Rabatte und Co.
      Vielleicht also, ist das ein Produkt aus gezielter Blockade neuer Ware plus der Datenbankfehler. Ich habe selber das Problem, dass einige meiner Bücher zwar gekauft wurden, aber bei Amazon nicht mehr auf Lager bzw. auverkauft sind und die Käufer jetzt ewig auf die Bücher warten müssen.

      Antwort
  • „Unternehmen wie Amazon versuchen normalerweise, und das hat steuerrechtliche und wirtschaftliche Gründe, zum Jahresende die Aktiva und Passiva ihrer Bilanz möglichst gering zu halten. “

    Noar, zum einen fragt sich, ob die paar BoD-Bücher bei dem Sortiment von Amazon da nicht unter verlorene Verpackung fallen – und: sie müssen sie ja nicht lagern, sie können ja on demand bestellen.
    Machen sie ja auch normalerweise, wenn der Abverkauf nicht so ist, dass es sich lohnt X Bücher auf Lager zu haben.

    Die Frage lautet: woher kommen plötzlich diese extrem langen Lieferzeiten? Und: ist das jetzt eine Ausnahme oder bleibt das so? Mit epubli (die sich ja mit Knaur verbandelt haben) steht ein Konkurrent an, der oft genug günstiger ist … ich mach mir bisschen Sorgen um BoD. Fände es gut, wenn du hier auf dem Blog weiter Infos rund um das Thema sammelst.

    Danke.

    Antwort
    • Keine Ursache. Ich werde definitv die ganze Situation beobachten.
      Ich denke die langen Lieferzeiten bei BoD kommen jetzt auch zustande, weil BoD Druckkapazitäten nicht mehr ausreichen, um genug Bücher herzustellen, vor allem jetzt wegen der Weihnachtszeit und weil vor kurzen eine neue SP-Plattform namens TWENTYSIX online gegangen ist, die sich BoDs Druckssystem bedient. BoD wird demnächst seine Infrakstruktur aufrüsten müssen.
      Wobei das jetzt auch nur meine Spekulationen sind.
      Es ist gibt bisher kein ein offizielles Statment zu der Situation, nur paar vereinzelte Gerüchte und einzelne, auch teilweise widersprüchliche, Aussagen von BoD-Angestellten.

      Antwort
  • Pingback: BoD & Amazon: Es tut sich was ... vielleicht. - Leveret Pale

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